25|21 KA #5: Ausstellung mit 37 Künstler*innen – „NASS IN NASS“

25|21 KA #5: Ausstellung mit 16 künstlerischen Positionen – NASS IN NASS

Mit Werken von MARTIN ABENTUNG, CHRISTOS BOURLAKOS, CHRISTINE BRUNDA, EVA ERNST, ALEXANDRA FRADL, PETRA GÖBEL, RENATA GOTTSCHALK, GERTRAUD HAUNERDINGER, CAROLIN HÖFLER; ERWIN KASTNER, UTE KURZ, WERNER MAIER, JOSEF MEYER, KARLA POTRECK, MAREILE RECKSIEK, HANNELORE SANDAU

In dieser Ausstellung beschäftigen wir uns mit einer der ältesten Maltechniken der Menschheit, dem Aquarell. Bei dieser Technik werden Pigmente direkt in Wasser gelöst und auf einen Bildträger aufgebracht. Üblicherweise handelt es sich um Papier, aber es kann auch Seide oder Leinwand sein. Bereits die Ägypter haben diese Technik im zweiten vorchristlichen Jahrhundert verwandt.

Mit Albrecht Dürer beginnt eine neue Zeitrechnung dieser Technik in der europäischen Kunstgeschichte. Seien Fähigkeit das Äußerste an Tiefe, Farbdifferenzen und Präzision dabei herauszuholen tritt erst wieder Bei William Turner vergleichbar auf. Im 20. Jahrhundert waren dann mit der Entdeckung der Pleinair Malerei Künstler wie Paul Cézanne, Eugène Delacroix, Emil Nolde und nicht zuletzt August Macke und Paul Klee.

Bis heute ist das Aquarell eine der wichtigsten Techniken für Künstler*innen wenn Sie in der Natur oder auch in der städtischen Umgebung arbeiten. Die Kombination aus Linie und Fläche, das Konturieren mittels Farbe und die Besonderheit, dass das Weiß des Blattes die hellste Farbigkeit der Darstellung bildet, sind besondere Wesensmerkmale.

Wir tauchen in diese Ausstellung ein mittels zweier Berglandschaften von Carolin Höfler. Ihre s/w Ästhetik überrascht zunächst und schafft eine assoziative Verbindung zur asiatischen Tuschemalerei. Die Büttenpapiere von Höfler nehmen die schwarze Farbe in Abstufungen auf und es gelingt der Künstlerin mit großen Linien und Flächen eine dichte Atmosphäre von Berglandschaft und Dunst zu erschaffen.

Einen großen Gegensatz hierbei bilden die Landschaften von Erwin Kastner, Werner Maier und nicht zuletzt Karla Portreck. Während Kastner und Maier – beide Dozenten der Kunstakademie – meisterhaft Licht und Schatten auch in dichten Zeichnungen schaffen und dadurch eine sommerlich, flirrende Stimmung in Ihren Alleen oder Ansichten der Außenflächen der Alten Saline entstehen lassen, leben die friesischen Landstriche von Potreck durch die Offenheit und Leichtigkeit der Farbe.

Unter dem Begriff des urban sketching wird heute eine große Szene von Künstler*innen zusammengefasst, die sich mit Stadtansichten beschäftigen, die zumeist vor Ort entstehen. Mit drei Werken ist Alexandra Fradl in der Ausstellung vertreten, aber Ihre Stadtansichten scheinen eher von Fotos oder Postkarten zu stammen, denn sie zeigen repräsentative Gebäude aus Metropolen der westlichen Welt. Dennoch finden wir mit der Arbeit von Christine Brunda eine beinahe klassische anmutende urban sketching Szenerie einer Kirche, die durch eine lichte Stimmung in Gelb, hellem Rot und einem frühlingshaften Grün besticht. Einen großen Kontrast hierzu bildet die urbane Ansicht von Martin Abentung. In seinem Werk „Zerstörung“ zeigt er uns den Abriss eines Gebäudes durch einen Bagger. Bestechend ist seien Schichtung von lasierend aufgetragener Farbe, die uns einen Schleier von Farbe und Farbnuancen anbietet, dass uns den Staub beim Abriss vor Augen führt. In besondere Präzision gelingt es Abentung die lasierenden Farbschichten zu akzentuieren und diese nicht konturlos werden zu lassen. Diese besondere technische Fähigkeit wendet Abentung in einer zweiten Arbeit in der Ausstellung auf ein Frauenportrait an. Eine scheinbar missmutig wirkende Person wird in diesen lasierenden Farbaufträgen in einen Schwebezustand versetzt.

Diese Arbeit leitet eine Gruppe von Werken ein, die sich mit der menschlichen Figur bzw. dem Porträt beschäftigen. Renata Gottschalk präsentiert uns einen männlichen und einen weiblichen Kopf im Miniaturformat. Ebenfalls eine typische Anwendung für das Aquarell. Allerdings hat die Aquarellfarbe hier eher eine illustrative Funktion. Die Köpfe sind mit klaren Linien gezeichnet und Farbflächen werden frei eingesetzt, um eine größere Lebendigkeit zu erzeugen. Daneben finden sich Portraits von und Hannelore Sandau, die in der Präzision beeindrucken. Die einzige Ganzkörperdarstellung stammt von Christos Bourlakos. Wir sehen eine weibliche Figur knieend nah vorne gebeugt und sich dabei einen Pullover ausziehend. Bourlakos zeigt mit großzügiger Geste die Figur und schafft im Wechselspiel von wie des Papiers und den Aquarellfarben eine ausgeprägte Körperlichkeit bzw. Volumen, u.a. im Pullover.

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