METAMORPHOSEN 2
Neuland
An den Schnittstellen entstehen phosphorisierend leuchtende
Inspirationen.
Sie mäandern, verschmelzen, bilden Netzwerke.
Luzide, wie in einem Traum, erwachen Karthografien im Denken –
Leitsysteme einer neuen Welt.
Neuland, das erobert werden will.
Viele Gedanken ergeben Masse
und in der wild urwüchsigen Natur entstehen Inseln, die sich immer weiter ausdehnen.
Gezeitenwechsel
Ebbe, nimmt Gedanken mit sich
In die ungreifbaren Räume des Horizonts;
Sehnsucht spannt sich auf wie ein Segel und öffnet alle Grenzen.
Es leckt bis ins Herz mir,
füllt mich aus, noch bevor die Flut zurückkehrt.
Dann das Überlaufen.
Die See füllt sich an. Alles flutet:
reinigender Salzstrom auf den Wunden der inneren Landschaft
Vertikale Gedanken und horizontale Gefühle im Fluss der Gezeiten.
Lauffeuer
Graswinde über felsigem Grund
lauffeuern über die Ebenen
Druckwellen der Macht erzwingen ergebene Weichheit.
Leben am Anfang der Kette.
Firniss
Lagengewebe Realität
Welche Stoffe nimmt man?
all ein sein
alleinsein
alleinssein
allsein
einssein
alleinssein
alleinsein
ALL EIN SEIN
ALLEINSEIN
ALLEINSSEIN
ALLSEIN
EINSSEIN
ALLEINSSEIN
ALLEINSEIN
Mondmilch
Mondmilch, Nektar der Nacht,
löst sich tropfend vom Himmel
und ergiesst sich amorph
in die Formen der Welt.
Dunkle Töne fliessen in farbloser Samtigkeit,
sie hüllen mich ein.
Nächtliche Temperaturen sprechen,
ihr Atem kühlt die heissen Stellen der Seele.
So durchwandere ich die Nacht,
Grenzgänger meiner eigenen Welten.
Gedanken und Träumen verweben sich,
neue Zeiten und Räume werden geboren.
Nichts ist klar.
Doch die Mondmilch nährt mich,
auf den Pfaden der Nacht.
©Annabelle